Der Ölrettich ist eine alte einjährige Öl-, Tierfutter- und Gründüngungspflanze mit dem Urspung aus den warmen Regionen Ägyptens. Ursprünglich wurde diese Art vor tausenden Jahren zur Ölgewinnung gezüchtet, das als Nahrungsmittel und Lampenöl verwendet wurde. Heute wird der sehr wüchsige Ölrettich neben der Ölgewinnung auch als Futter- und Gründungspflanze angebaut. Die Art eignet sich aufgrund seiner Nematoden reduzierende Eigenschaften, der großen Biomasse und tiefreichenden kräftigen Wurzeln besonders für leicht verdichtete, schlecht drainierende und humusarme Böden. Die Pflanzen optimieren den Wasserabfluss sowie die Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Ideal als Zwischenfrucht um den Boden mit Stickstoff anzureichern, zu beschatten und gleichzeitig die Bodenstruktur zu verbessern. Auch für Erosionsgefährdete Flächen an Hängen und Böschungen. Hoch resistent gegenüber der Wurzelgallennematode Meloidogyne hapla.
Allgemeine Informationen
Pflanzenfamilie: Brassicaceae
Lebenszyklus: Einjährig
Tage bis zur Ernte: 100 Tage
Pflanzenhöhe ca.: 100 cm
Wurzeltyp: Tiefwurzler
Nährstoffbedarf: Schwachzehrer
Wasserbedarf: Gering
Winterhärte: bis 0°C
Standort: Sonnig
Boden: Lehmig, sandig, humos
pH-Wert: 5,5 bis 7
Informationen zur Aussaat und Pflanzung
Keimtyp: Dunkelkeimer
Saattiefe: 2-4 cm
Optimale Keimtemperatur: 8-15°C
Keimzeit: 7-14 Tage
Pflanz-, Reihenabstand: 10x15 cm
Optimale Mischkultur: Kartoffel
Ungünstige Mischkultur:
Subtropen Klima (Mediterran) (z. B. Portugal, Spanien, Italien)
Säe direkt von Januar bis Dezember ins Freiland.
Gemäßigtes Klima (z. B. Deutschland, Schweiz, Polen)
Säe direkt von März bis September ins Freiland.
Allgemein
Säe direkt breitwürfig aus und hacke die Samen leicht in den Boden ein. Samen keimen bereits bei Bodentemperaturen von 2 bis 3 °C.
Ölrettich bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort, stellt keine besondere Bodenansprüche. Staunässe vermeiden.
Zusätzliche Tipps
Schneide die Pflanze zur Brachbegrünung 30cm über den Boden ab, um den Neuaustrieb aus den Blattachseln zu fördern und so wieder einen dichten Bestand zu erzeugen. Zum einsetzen des Ölrettich als Futterpflanze, sollte das Schotenstadium nach der Blüte abgewartet werden, weil dann der Bitterstoffgehalt am geringsten ist. Um zügig einen feinen, krümeligen und durchlässigen Boden zu erhalten, empfiehlt sich eine zusätzliche Einarbeitung von Pflanzenkohle und Urgesteinsmehl.
Vermehrungsart
Die Ausbreitung erfolgt über Samen.
Pflanzen Pflege
Regelmäßige Wassergaben bewirken ein schnelleres Wachstum.
Keimfähigkeit der Samen: 1-2 Jahre
Andere Namen
Botanische Namen: Raphanus sativus var. oleiformis
Englische Namen: Oilseed radish
Deutsche Namen: Ölrettich
Portugiesische Namen: Rábano de azeite, Óleo rabanete
Spanische Namen: Rábano aceite
Französische Namen: Radis oléagineux