Kategorie: Tabak
Die Gattung der Tabakpflanze stammt ursprünglich vom südamerikanischen Kontinent und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse mit rund 75 verschiedenen Arten.
Bei einem Schädlingsbefall transportiert die Pflanze Nikotin von den Wurzeln in die anderen Pflanzenteile und speichert es in Stängel, Blättern und Blüten. Das Nervengift Nikotin dient der natürlichen Abwehr von Schädlingen. Wenn die Tabakpflanze den Speichel von Käfern wahrnimmt, erhöht sich die Nikotinkonzentration und das Nervensystem des Käfers wird zerstört, sobald er die Pflanze frisst. Bestimmte Raupen sind für die Tabakpflanze besonders hart, da sie gegen Nikotin immun sind. Daher verfügt die Tabakpflanze über natürliche Mechanismen, um sich vor diesen Schädlingen zu schützen. Sobald die Pflanze den Speichel der Raupe wahrnimmt, schüttet sie das Hormon Jasmonsäure aus. Die entstehenden Duftstoffe locken eine bestimmte Wespenart an, die ihre Eier in die Raupen legt und diese tötet. Der Duftcocktail wird auch von den nebenan wachsenden Tabakpflanzen wahrgenommen, die dann gemeinsam ihre Genzusammensetzung verändern, um den Schädlingen vorzubeugen.
Tabak wird auch heute noch von vielen Schamanen im Amazonasgebiet für ihre Rituale verwendet. Sie nutzen den „Geist“ des Tabaks und können mit dem Tabakrauch Krankheiten heilen. Für sie ist Tabak eine Planta Maestra, eine sogenannte Lehrpflanze. Dadurch kann der Schamane geführt in die spirituelle Welt wechseln.
Die Heilpflanze wurde früher bei Ohrenschmerzen, Schlangenbissen, Schnitt- und Verbrennungen, Atemwegserkrankungen, Fieber, Nervenbeschwerden, Blasenproblemen und Hauterkrankungen eingesetzt.