Saattiefe - Bedingt Keimverhalten und Gesundheit

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Verschiedene Arten können unter unterschiedlichsten Bedingungen keimen. Einige Arten brauchen jedoch bestimmte Bedingungen um sich entwickeln zu können. Die Tiefe in der ein Samen in den Boden eingebracht wird, ist neben anderen, ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Pflanzenanbau. Sie beeinflusst maßgeblich die Keimung, das frühe Wachstum und die spätere Entwicklung der Pflanze. Eine falsche Saatentiefe kann zu Wachstumsstörungen, Ernteverlusten oder sogar zum vollständigen Ausfall der Kultur führen. Wie tief Pflanzenarten eingesät werden, steht in unseren Sorteninformationen. Was es noch darüber zu wissen gibt, findest du hier in diesem Artikel.

Was bestimmt die Saatentiefe?

Die ideale Tiefe hängt von mehreren Faktoren ab, die von der Art eigenen physiologischen Eigenschaften und Umweltanforderungen bestimmt wird.
Wie bestimmte Arten sich im Keimstadium entwickeln, entscheidet grundlegend wie tief ein Samen gesät wird. Lichteinflüsse können einige Arten beeinträchtigen, wobei andere Arten das Licht zwingend brauchen.
Die Größe des Samen gibt Aufschluss über die enthaltenden Nährstoffe und Speicherreserven und wie tief sie dadurch gesät werden können. Kleine Samen verfügen über weniger dieser Reserven, was dazu führt, dass sie aus großer Tiefe Schwierigkeiten haben, zu keimen.

Faustregeln für die Saatentiefe

Eine bewährte Bauernregel lautet: 

„Säe dreimal so tief wie der Samen dick ist.“

Als grobe Orientierung kann folgendes beachtet werden:
- Große Samen wie Erbsen, Bohnen, Mais, Saubohnen und Kürbisgewächse werden etwa 2–4 cm tief ausgesät.
- Kleinere Samen wie Karotten, Petersilie, Pastinake und Petersilienwurzel werden nur 0,5-1 cm tief in die Erde gelegt.
- Feine Samen sind, wie die der meisten Kräuter und Lichtkeimer, keimen direkt auf der Erdoberfläche.

Warum ist die Saatentiefe wichtig?

Die Vitalität hängt von der Saatentiefe ab und beeinflusst:
- Keimgeschwindigkeit und -kraft
- Wurzelentwicklung
- Pflanzenstand und Gleichmäßigkeit
- Krankheitsanfälligkeit
Zu tief gesäte Samen benötigen mehr Energie, um die Oberfläche zu erreichen. Ist die Energie erschöpft, bevor das Licht erreicht wird, stirbt der Keimling ab. Eine korrekte Tiefe fördert eine stabile und gleichmäßige Wurzelbildung, was die Pflanze widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Wind macht. Unterschiedliche Saattiefen führen zu ungleichmäßiger Keimung, was den Wettbewerb um Licht und Nährstoffe erhöht und die Erntequalität mindert. Eine zu tiefe Saat kann zu Staunässe führen, was Pilzkrankheiten begünstigt. Bei zu flach gesäten Samen kann die Pflanze anfälliger für UV-Strahlung und Schädlinge sein.

Tipps

- Schwere und tonhaltigen Böden sollten an dem Ort wo die Samen eingesät werden, mit etwas Humus aufgewertet werden. Da tief liegende Samen in diesen Böden schlechter mit Sauerstoff versorgt werden und dadurch die Keimung beeinträchtigt wird.
- Leichte und sandige Böden neigen durch ihre Durchlässigkeit schnell auzutrocknen und Pflanzen weniger halt zu geben. Dadurch ist es empfehlenswert an den Aussaatstellen den Boden mit etwas Lehm aufzuwerten, um die Wasserhaltefähigkeit zu verbessern.
Die richtige Saatentiefe ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Wissen und Erfahrung. Sie entscheidet darüber, ob eine Pflanze gesund wächst, sich gut entwickelt und letztlich eine erfolgreiche Ernte liefert. Wer die Arten eigenen Anforderungen an die Bedingungen anpasst, legt den Grundstein für kräftige Pflanzen und eine reiche Ernte.
Kommentare

Eine gute und präzise sachlich gut verständliche Anleitung zum erfolgreichen Anbau von Gemüse. Dankeschön.

Annegret Scheibke
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